Berufsunfähigkeitsversicherung und risikoreiche Freizeitaktivitäten

Bevor eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden kann, fordern die Versicherungen einige Informationen von dem Interessenten an, um das Risiko einer Berufsunfähigkeit besser einschätzen zu können. Dazu gehören neben Angaben zum aktuellen Gesundheitszustand und möglichen Vorerkrankungen auch Informationen über die Ausübung potenziell gefährlicher Freizeitaktivitäten. Sie erhöhen das Risiko des Interessenten, aufgrund eines Unfalls in der Freizeit berufsunfähig zu werden. Um dieses erhöhte Risiko auszugleichen, hebt die Versicherung die zu zahlenden Beiträge mit einem Risikozuschlag an. Nicht alle Hobbys werden als potenziell risikoreich eingestuft. Hier erhalten Sie alle relevanten Informationen zum Thema und einen Überblick über die gängigsten Sportarten und Freizeitaktivitäten, die zu einer erhöhten Risikoeinschätzung seitens der Versicherungen führen können.

Wieso können Freizeitaktivitäten den Abschluss beeinflussen?

Nicht jeder Mensch kann eine Berufsunfähigkeitsversicherungen zu den gleichen Bedingungen abschließen. Einige werden zum Beispiel aufgrund von Krankheiten gänzlich vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Das liegt daran, dass jeder Mensch ein unterschiedlich hohes Risiko hat, während der Vertragslaufzeit berufsunfähig zu werden. Faktoren, die für die Einschätzung der Versicherung eine Rolle spielen, sind neben dem Alter, dem Berufsbild und dem Gesundheitszustand auch die Ausübung bestimmter Sportarten.

Menschen, die laut den Einschätzungen der Versicherungen ein hohes Berufsunfähigkeitsrisiko aufweisen, können Berufsunfähigkeitsversicherungen häufig nur unter bestimmten Bedingungen oder unter Erhöhung der zu zahlenden Beiträge abschließen. Das Berufsunfähigkeitsrisiko steigt rein statistisch gesehen mit der Ausübung von gewissen Sportarten. Dabei wird nicht jede Sportart gleich bewertet, da die Schwere möglicher Unfälle und die daraus resultierenden Konsequenzen für den Verunfallten stark variieren können. So kann man davon ausgehen, dass die Gefahr, beim Schachspielen berufsunfähig zu werden, deutlich geringer ist als beim Fallschirm springen.

Grafik: Risiko Unfalltod Sportarten

Das relative Risiko eines Unfalltodes ist bei Individualsportarten wie Tischtennis oder Turnen eher gering. Luft-, Motor- und Radsportarten bringen hingegen ein deutlich höheres Risiko für einen Unfalltod mit sich. Quelle: Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW.

Risikoarme Freizeitaktivitäten

Zu den verhältnismäßig risikoarmen Freizeitaktivitäten zählen viele der „gängigen“ Hobbys. Spielt jemand ein paar Mal die Woche Fußball, Handball oder Volleyball und tritt mit seiner Mannschaft auf regionalen Turnieren an, ist nicht mit einer Erhöhung des Berufsunfähigkeitsrisikos zu rechnen. Auch Sportarten wie Tanzen, Schwimmen, Golf oder Tennis werden vermutlich keinen negativen Einfluss auf den Vertragsabschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung haben.

Die Grenze zwischen risikoarmen und risikoreichen Sportarten ist fließend und kann von jeder Versicherung individuell festgelegt werden. Dabei kann die spezielle Ausübungsart des Hobbys den Risikostatus deutlich verändern. So wird beispielsweise Reiten in verschiedene Kategorien unterteilt und die Teilnahme an Wettbewerben oder spezielle Richtungen wie das Springreiten können für eine erhöhte Risikoeinschätzung sorgen.

Potenziell gefährliche Freizeitaktivitäten

Es gibt einige Sportarten und Freizeitaktivitäten, bei denen die Risikoeinschätzung bei so gut wie jeder Versicherung deutlich erhöht ausfallen wird. Dazu zählen beispielsweise der Automobilsport, Klettern, Fallschirm springen oder Motorradsport. Bei den einzelnen Sportarten kann die genaue Risikoeinschätzung der Versicherungen variieren. Auch die genaue Ausübung des Interessenten ist entscheidend für die Vertragsgestaltung. Daher haben wir für die häufigsten Risikosportarten eigene Artikel erstellt, in denen Sie bei Bedarf Näheres über die Einschätzungen der Versicherungen erfahren:

Unwahre Angaben gefährden den Versicherungsschutz

Möglicherweise stellen sich einige Interessenten die Frage, wieso sie Angaben über ihre Freizeitaktivitäten machen sollten, wenn diese womöglich negative Konsequenzen für sie haben könnten. Die Antwort darauf ist ganz einfach: Unwahre Angaben gefährden den Versicherungsschutz! Egal ob es bewusst verschwiegene Vorerkrankungen, falsche Informationen über den Raucherstatus oder eben falsche Angaben zur Freizeitgestaltung sind: Falsche Angaben können dazu führen, dass die Versicherung aufgelöst wird, Leistungen nicht mehr erbracht werden oder bereits geleistete Zahlungen zurückgefordert werden. Sind Interessenten also im Leistungsfall auf die Zahlungen der Berufsunfähigkeitsversicherungen angewiesen, können unwahre Angaben den Versicherungsschutz zerstören.

Daher ist es äußerst empfehlenswert, bei der Beantwortung der Versicherungsfragen von Anfang an ehrlich zu sein. Befürchten Sie eine hohe Risikoeinschätzung aufgrund einer bestimmten Sportart, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie kostenfrei und unverbindlich und stellen gemeinsam mit Ihnen anonymisierte Risikovoranfragen, um eine erste Einschätzung der Versicherungen einzuholen.