Schritt 7: Geeignete Police auswählen

1. Schritt: Bedarf klären
2. Schritt: Persönliche Merkmale erkennen
3. Schritt: Rentenhöhe festlegen
4. Schritt: Vertragsgestaltung
5. Schritt: Geeignete Tarife und Anbieter recherchieren
6. Schritt: Anonymisierte Risikovoranfragen stellen
7. Schritt: Geeignete Police auswählen

Geeignete Police auswählen

Wenn Sie mehrere Anträge gestellt haben und daraufhin von mehreren Versicherern Versicherungsscheine erhalten haben, dann müssen Sie den für Sie am besten geeigneten Tarif auswählen. Die Versicherungen, die Sie nicht annehmen möchten, müssen Sie innerhalb von 30 Tagen widerrufen. Auch wenn Sie unserer empfohlenen Methode der Ausschreibung für Angebotsberechnungen gefolgt sind, müssen Sie aus den eingehenden Angeboten das beste auswählen.

Dieser Schritt der endgültigen Auswahl der Versicherungspolice ist meist der schwerste. Zunächst sollten Sie prüfen, ob die Ihnen angebotenen Policen Ausschlüsse bestimmter Leiden und Krankheitsbilder aus dem Versicherungsschutz oder Risikozuschläge enthalten. In der Regel ist es besser einen Risikozuschlag hinzunehmen als einen Ausschluss, sofern Sie die erhöhten Beiträge dauerhaft aufbringen können.

Wichtig

Sämtliche Angaben auf dem Versicherungsschein müssen dahin gehend geprüft werden, ob sie mit denen im Versicherungsantrag übereinstimmen. Es kann vorkommen, dass sich zum Beispiel die Versicherungs- und Leistungsdauer oder die Rentenhöhe, die der Antragsteller gewünscht hat, bei dem Versicherer nicht versichern lassen. Dann wird dieser Punkt im Versicherungsschein einfach an die Annahmerichtlinien des Versicherers angepasst und entspricht damit nicht mehr den Angaben im Antrag. Die Versicherungsgesellschaften sind laut § 5 VVG dazu verpflichtet solche Abweichungen von dem Versicherungsantrag im Versicherungsschein besonders hervorzuheben. Dennoch werden Veränderungen von Versicherungsnehmern häufig übersehen, was sehr ungünstige Folgen haben kann. Wird eine Abänderung zu ungunsten des Versicherungsnehmers festgestellt, so kann dieser innerhalb von 30 Tagen in Textform widersprechen.

Versicherungsbedingungen prüfen

Nachdem die Tarife ausgewählt wurden, die kostengünstig erscheinen und den persönlichen Merkmalen und Bedürfnissen am besten gerecht werden, sollten die Versicherungsbedingungen geprüft werden. Für Laien sind diese aufgrund der Komplexität und der versicherungsspezifischen Sprache nicht leicht zu durchblicken, weshalb es in jedem Fall ratsam ist, einen Versicherungsexperten hinzuzuziehen.

Dennoch sollte auch der Antragsteller selbst einmal die Bedingungen der präferierten Policen durchgehen, denn im Leistungsfall kommt es im Detail auf die Formulierung ebendieser Bedingungen an. Der Versicherer wird im Leistungsfall ganz genau prüfen, ob er zahlen muss. Rechtsstreits über Berufsunfähigkeitsversicherungen zwischen Versicherten und Versicherern sind keine Seltenheit. So haben sich Versicherer in der Vergangenheit schon oft auf bestimmte Formulierungen in den Bedingungen berufen, um die Leistungspflicht nicht anerkennen zu müssen.

Kundenfreundlichkeit

Für kundenfreundliche Policen mit einer geringen Gefahr eines späteren Rechtsstreits über die Leistungspflicht des Versicherers gibt es einige allgemeine Anhaltspunkte. Die Gesundheitsfragen im Versicherungsantrag sollten konkret und eindeutig formuliert sowie eindeutig zu beantworten sein. So werden für den Versicherer die Möglichkeiten minimiert, die vom Antragsteller gemachten Angaben im Nachhinein anzufechten. Gleiches gilt für die Versicherungsbedingungen, auch sie sollten eindeutig und verständlich formuliert sein. Dies ist zum einen wichtig, damit es auch Laien möglich ist die Bedingungen zu verstehen und zum anderen, damit es für den Versicherer im Ernstfall keine Schlupflöcher gibt, die auf zweideutigen Formulierungen beruhen.

Einen Leitfaden für die Prüfung der Versicherungsbedingungen auf Kundenfreundlichkeit bieten wir Ihnen mit unserer Checkliste.