Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist nicht nur für bereits berufstätige Menschen sinnvoll, auch Schüler und Studenten können von dieser Versicherung profitieren. Auf den ersten Blick kommt häufig die Frage auf, wieso Schüler oder Studenten eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen sollten, wenn sie doch noch gar keinen Beruf ausüben und womöglich noch nicht genau wissen, in welchem Beruf sie später einmal landen werden. Schüler und Studenten profitieren allerdings durch ihr junges Alter und ihren meist sehr guten Gesundheitszustand von attraktiven Versicherungsbedingungen. Natürlich sollte das Einkommen der Eltern, solange Schüler oder Studenten noch bei ihren Eltern wohnen, vorrangig abgesichert werden, um den Lebensunterhalt sichern zu können. Ist neben dieser Absicherung allerdings noch Geld für die Absicherung der eigenen Kinder übrig, kann sich der frühzeitige Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung positiv auf die spätere Berufsunfähigkeitsrente auswirken.
Junge Menschen können beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit geringen Beitragszahlungen rechnen, da ihr Alter und ihr Gesundheitszustand in der Risikobewertung der Versicherungen in den meisten Fällen äußerst positiv eingeschätzt werden. Wählt man eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit den passenden Vertragsbedingungen, stellt auch der spätere Start in einen möglicherweise risikoreicheren Beruf in der Regel kein Problem dar. In diesem Praxisbeispiel zeigen wir Ihnen, wieso der frühe Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler sinnvoll sein kann und von welchen Vorteilen die Schüler im weiteren Verlauf ihres Lebens profitieren können.
Inhalt
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für die 17-jährige Frau S.
Die Eltern der 17-jährigen Frau S. kamen mit dem Wunsch auf uns zu, eine Berufsunfähigkeitsversicherung für ihre Tochter abzuschließen. Frau S. war zu diesem Zeitpunkt noch Schülerin in der Oberstufe und somit nicht berufstätig.
Da Frau S. unter keinen relevanten Vorerkrankungen litt und auch durch ihr junges Alter in der Risikobewertung gut abschneiden konnte, fiel es nicht schwer, eine Berufsunfähigkeitsversicherung ausfindig zu machen, die zu Frau S. passt. Dabei war es allerdings wichtig, dass der Vertrag eine Klausel zur Nachversicherungsgarantie enthält. Diese sorgt dafür, dass der Versicherungsschutz zu einem besonderen Ereignis in der Zukunft, wie beispielsweise einer Hochzeit, ohne die erneute Beantwortung von Gesundheitsfragen angepasst werden kann. So ist es möglich, die monatliche Berufsunfähigkeitsrente an die sich verändernden Lebensumstände anzupassen.
Eine weitere wichtige Vertragsbedingung für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler ist die Möglichkeit, bei einem Berufswechsel in einem risikoärmeren Beruf den zu zahlenden Beitrag für die Versicherung reduzieren zu können, ohne eine erneute Gesundheitsprüfung durchzuführen. Die Option, bei einem Berufswechsel den Beitrag anpassen zu können, ist enorm wichtig und kann große Auswirkungen auf die Beitragshöhe haben.
Frau S. konnte eine Berufsunfähigkeitsversicherung bei einem Versicherer aus München abschließen. Für eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente in Höhe von 1.500 Euro zahlt sie aktuell einen Beitrag von 60,40 Euro im Monat. Das versicherte Endalter der Berufsunfähigkeitsversicherung liegt bei 67 Jahren. Die oben genannten Vertragsbedingungen, also die Nachversicherungsgarantie als auch die Option zur Anpassung des Beitrags bei Berufswechsel sind beide in ihrer Versicherung enthalten.
Anpassung der Beitragszahlungen an die Berufsgruppe
Aber wieso ist es überhaupt so wichtig, den Beitrag bei einem Berufswechsel ohne erneute Gesundheitsprüfung anpassen zu können? Der erste Grund liegt auf der Hand: Eine erneute Gesundheitsprüfung kann möglicherweise den Risikostatus erhöhen. Sollten in den vergangenen Jahren relevante Erkrankungen aufgetreten sein, müssen diese gegenüber der Versicherung unbedingt angegeben werden. Verzichtet die Versicherung hingegen, müssen die Erkrankungen nicht angegeben werden.
Um den zweiten Grund zu verdeutlichen, bleiben wir einmal bei der Versicherung von Frau S. Aktuell zahlt sie 60,40 Euro im Monat für ihre Versicherung. Sobald sie die Schule abgeschlossen hat, könnte sie beispielsweise Architektur, Betriebswirtschaftslehre oder Biologie studieren. Gibt sie der Versicherung den Berufswechsel hin zur Studentin einer dieser Fächer an, reduziert sich der zu zahlende Beitrag schon um mehr als 15 Prozent auf 48,82 Euro. Entschließt sie sich nach ihrem Studium dazu, Architektin zu werden, würde der monatliche Beitrag bei 53,79 Euro liegen, als Biologin bei 56,68 Euro und als Unternehmensberaterin (mit Masterabschluss und einem Büroanteil von mindestens 80 Prozent) bei 51,33 Euro. Sollte sie allerdings vorher einen geringen Beitrag zahlen, muss sie den Berufswechsel nicht angeben und kann so weiterhin den günstigeren Beitrag für ihre Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen.
Es wird also deutlich, dass die Option auf eine Beitragsanpassung ohne erneute Gesundheitsprüfung deutliche Vorteile hat. Allerdings bieten nicht alle Berufsunfähigkeitsversicherungen diese Möglichkeit an. Die meisten Versicherungen behalten sich bei einem Berufswechsel vor, eine erneute Gesundheitsprüfung durchzuführen. Diese fällt zwar in der Regel verkürzter aus als die Gesundheitsprüfung zu Vertragsbeginn, kann unter Umständen allerdings auch genauso ausführlich sein. Für Schüler oder Studenten ist diese Vertragsbedingungen also besonders interessant, da häufig noch nicht feststeht, welchen konkreten Beruf sie später einmal ausüben werden. Üben sie einen risikoärmeren Beruf aus, kann der Beitrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung sinken. Üben sie hingegen einen risikoreicheren Beruf aus, muss dieser Berufswechsel gegenüber der Versicherung nicht angegeben werden und Schüler und Studenten profitieren weiter von geringen Beitragszahlungen. Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler, Studenten und Auszubildende.