Nicht nur Krankheiten können den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung erschweren, auch risikoreiche Freizeitaktivitäten haben Einfluss auf die Risikoeinschätzung der Versicherungen. Sportarten wie Klettern, Tauchen oder Fallschirm springen bringen durch eine erhöhte Unfallgefahr auch ein entsprechend erhöhtes Risiko für eine Berufsunfähigkeit mit sich und werden daher von den Versicherungen in der Regel negativ bewertet. Trotzdem sollten sich Interessenten, die ein potenziell risikoreiches Hobby ausüben, nicht abschrecken lassen. Die Absicherung, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Leistungsfall bietet, hilft, den gewohnten Lebensstandard auch ohne regelmäßiges Einkommen durch die Ausübung des Berufs aufrechtzuerhalten. So kann die versicherte Person im Leistungsfall nicht nur sich selbst, sondern auch die eigene Familie absichern.

Vorerkrankungen oder risikoreiche Freizeitaktivitäten führen im Rahmen der Berufsunfähigkeitsversicherung meist zu Risikozuschlägen oder Ausschlussklauseln. So versuchen die Versicherungen, das erhöhte Risiko einer Berufsunfähigkeit auszugleichen. In diesem Praxisbeispiel zeigen wir Ihnen, wie wir unserem Mandanten eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Risikozuschläge oder Ausschlussklauseln vermitteln konnten, obwohl er aktuell einen Flugschein macht und somit den Flugsport auch gegenüber der Versicherung angeben muss. Hier erfahren Sie mehr über den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Flugsport.

Berufsunfähigkeitsversicherung für Herr B. trotz Flugsport

Unser Mandant Herr B. hatte bis jetzt noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen und kam mit dem Wunsch auf uns zu, diese Form der Absicherung jetzt nachzuholen. Der 36-jährige ist Gesellschafter-Geschäftsführer eines Unternehmens in der Medienbranche. Er ist gelernter Kameramann. In seiner Freizeit fährt er nicht nur gerne Motorrad; er hat auch damit begonnen, einen Flugschein zu absolvieren. Schließt er die Ausbildung erfolgreich ab, ist er im Besitz einer Privatpilotlizenz (PPL). Herr B. übt Motor- und Segelflüge aus und überlegt, nach seiner Ausbildung auch Kunstflüge auszuüben. Trotz seines guten Gesundheitszustandes besteht aufgrund der Freizeitaktivitäten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, in der Risikoprüfung der Versicherungen schlechter abzuschneiden. Herr B. wünschte sich eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente von 4.000 Euro inklusive der Absicherung seiner Freizeitaktivitäten.

Vertragsabschluss ohne Risikozuschlag oder Ausschlussklausel

Um Herr B.‘s Anforderungen an die Berufsunfähigkeitsversicherung zu erfüllen, fragten wir in Form einer anonymisierten Risikovoranfrage bei verschiedenen Versicherungen an. Durch die Anonymisierung von Herrn B.‘s Daten würden mögliche Antragsablehnungen nicht in der Sonderwagnisdatei eingetragen werden. Würde Herr B. selbst seine Daten an mögliche Versicherungen schicken und nicht ausreichend anonymisieren, würden die Versicherungen seine Daten im Fall einer Ablehnung in die Sonderwagnisdatei aufnehmen, in die auch andere Versicherungen Einblick haben. Das könnte den Antrag bei einer anderen Versicherung von Anfang an erschweren.

Einige Versicherungen waren zwar bereit, Herrn B. Versicherungsschutz zu bieten, erhoben allerdings einen Risikozuschlag von 100 Prozent auf den monatlich zu zahlenden Beitrag. Andere Versicherungen setzten den Ausschluss des Flugrisikos als Voraussetzungen für den Versicherungsabschluss. Diese Lösungen waren nicht zufriedenstellend und wir konnten schließlich eine Lösung finden, die die Absicherung für Herrn B. ohne Zuschläge oder Ausschlussklauseln ermöglichte.

Um auf die gewünschte Berufsunfähigkeitsrente von 4.000 Euro zu kommen, schloss Herr B. zwei Berufsunfähigkeitsversicherungen bei zwei verschiedenen Anbietern ab. Die erste Versicherung ist eine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese Versicherung bietet Herrn B. im Leistungsfall eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente von 3.000 Euro bis zu einem versicherten Endalter von 67 Jahren. Außerdem beinhaltet der Vertrag eine garantierte Steigerung der Rente im Leistungsfall um ein Prozent. Für diese Versicherung zahlt der Geschäftsführer im Monat 138,66 Euro. Die zweite Versicherung verbindet die Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Rürup-Rente. Von den monatlich zu zahlenden Beiträgen, die bei 85,53 Euro liegen, fließen 50 Prozent in die Altersversorgung. Der Beitrag ist außerdem vollständig steuerlich absetzbar. Im Leistungsfall erhält Herr B. 1000 Euro und kommt so mithilfe beider Versicherungen auf die gewünschten 4.000 Euro. Das versicherte Endalter liegt in dieser Versicherung ebenfalls bei 67 Jahren und eine garantierte Steigerung der Rente um ein Prozent im Leistungsfall ist ebenfalls enthalten.

Der Einfluss von Freizeitaktivitäten

Wie unser Praxisbeispiel zeigt, müssen gefährliche Freizeitaktivitäten nicht automatisch negative Auswirkungen auf den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung haben. Außerdem hat nicht jede Freizeitaktivität einen negativen Einfluss auf den Versicherungsabschluss. Relevant für die Einschätzung der Versicherungen ist vor allem, wie regelmäßig und in welchem Kontext das Hobby ausgeübt wird. So wird beispielsweise ungesichertes Klettern in den Bergen anders bewertet als gesichertes Klettern in einer Kletterhalle. Eine pauschale Aussage darüber, wie Versicherungen die Ausübung gefährlicher Freizeitaktivitäten einschätzen, ist nicht möglich. Neben der genauen Ausübung des Hobbys spielen auch Faktoren wie der Gesundheitszustand, das Alter oder der Beruf eine Rolle in der Risikobewertung der Versicherungen. Hier erhalten Sie einen Überblick über risikoreiche Freizeitaktivitäten und ihre potenzielle Bewertung seitens der Versicherungen.

Sind Sie ebenfalls interessiert an einer Berufsunfähigkeitsversicherung, befürchten allerdings aufgrund von Krankheiten oder gefährlichen Freizeitaktivitäten eine Ablehnung oder Risikozuschläge? Nehmen Sie gerne unverbindlich Kontakt zu uns auf. Mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung und einer Spezialisierung auf „die schweren Fälle“ finden wir sicherlich auch für Sie Ihre ideale Absicherung.