Muttermale können erste Anzeichen für ernst zu nehmende Hautkrankheiten sein. Um diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen, sollten vor allem die Muttermale und Leberflecken, die neu entstehen, ständig kontrolliert werden. Hautkrankheiten können zu drastischen Einschränkungen im Alltag führen, die in extremen Fällen zu einer Berufsunfähigkeit führen können. Wenn der gewohnte Beruf plötzlich nicht mehr ausgeübt werden kann, entstehen finanzielle Einbrüche, die das gewohnte Existenzniveau gefährden können. Arbeitnehmer erhalten im Regelfall Leistungen von der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente, diese fällt allerdings meist so gering aus, dass die finanziellen Einbrüche kaum abgefangen werden können. Um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, sollte eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden. Diese zahlt im Leistungsfall eine höhere monatliche Rente und trägt so dazu bei, die Einkommensverluste abzufangen.

Bevor allerdings eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen kann, führen die Versicherungen eine sogenannte Gesundheitsprüfung durch. Dabei wird nicht nur der Gesundheitszustand, sondern auch die Ausübung potenziell gefährlicher Freizeitaktivitäten geprüft und entsprechend bewertet. Vorerkrankungen und gefährliche Hobbys können dazu führen, dass die Versicherung die Vertragsbedingungen anpasst. So können Versicherungen beispielsweise Risikozuschläge erheben oder Ausschlussklauseln aufstellen, um das erhöhte Risiko einer Berufsunfähigkeit auszugleichen. Hier erfahren Sie, wie Versicherungen die Entstehung und gegebenenfalls die ärztliche Behandlung bei Muttermalen einschätzen.

Wieso können Muttermale gefährlich sein?

Muttermale, Leberflecken oder Sommersprossen sind nicht zwingend ein Anzeichen für Krankheiten oder Hautprobleme. Viele Menschen haben von Geburt an gutartige Muttermale oder Sommersprossen und haben keine Probleme mit Hautkrankheiten. Entstehen aber neue Muttermale oder Hautverfärbungen, die sich nicht sofort einordnen lassen, sollten diese genauestens betrachtet werden. Plötzlich auftretende Muttermale können erste Anzeichen für schwarzen und weißen Hautkrebs sein. Um als Laie den Unterschied zwischen harmlosen und gefährlichen Muttermalen einschätzen zu können, gibt es die sogenannte ABCDE-Regel. Dabei steht das A für Asymmetrie, das B für Begrenzung, C steht mit Color im Englischen für das deutsche Wort Farbe, D beschreibt den Durchmesser und E die Erhabenheit des Muttermals.

Grafik: Diagnose Hautkrebs 2016

Im Jahr 2016 sind über 120.000 Männer und 100.000 Frauen an verschiedenen Typen von Hautkrebs erkrankt. Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) gilt als eine der gefährlichsten Hautkrebsarten. Die Diagnose wird oft anhand von neuartigen, verdächtigen Muttermalen gestellt. Quelle: RKI.

Asymmetrie

Runde oder ovale Muttermale, die eine gleichmäßige Form haben und sich kaum von bereits bestehenden Muttermalen unterscheiden, sind meist harmlos. Wirken die Muttermale asymmetrisch, kann das ein Zeichen für ein bösartiges Muttermal sein.

Begrenzung

Ein Blick auf bereits bestehende Muttermale zeigt: Die Begrenzung ist klar und scharf. Das Muttermal grenzt sich mit einer glatten, scharfen Kante deutlich von der restlichen Haut ab. Ist dies bei einem neuen Muttermal nicht der Fall, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gehen die Muttermale verwaschen in die restliche Haut über oder sind die Ränder uneben oder rau, können das Anzeichen für Hautkrankheiten sein.

Color

Neben der Form und der Umrandung der Muttermale ist die Farbe ein weiteres sehr wichtiges Charakteristikum. Meist sind Muttermale bräunlich und ähneln sich alle in ihrer Farbe. Nimmt ein Muttermal eine andere Farbe an oder entstehen neue Muttermale, die deutlich heller oder dunkler als die vorherigen sind, besteht das Risiko für Hautkrankheiten. Auch das Muster der Muttermale ist entscheidend, normale Muttermal sollten keinerlei Muster oder untypische Verfärbungen aufweisen. Sind Punkte auf dem Muttermal zu erkennen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Durchmesser

Die Größe ist ebenfalls wichtig, um ein Muttermal als gut- oder bösartig einzustufen. Bei einem Durchmesser von mehr als drei bis fünf Millimeter sollte ein Arzt das Muttermal genauer untersuchen.

Erhabenheit

Der letzte Buchstabe der ABCDE-Regel soll die Höhe des Muttermals untersuchen. Überragt es andere Muttermale deutlich um ungefähr einen Millimeter, kann auch dies ein Anzeichen für Hautkrebs sein.

Generell ist es ratsam, Muttermale regelmäßig zu betrachten und auf Veränderung zu untersuchen. Auch ein Besuch bei einem Hautarzt ist hilfreich, um Muttermale im Zweifelsfall von einem Experten einschätzen zu lassen. Bei weiteren Symptomen wie Juckreiz sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Wird Hautkrebs nicht frühzeitig erkannt, kann die Krankheit schwere Konsequenzen für die Betroffenen haben. Je früher die Krankheit diagnostiziert wird, desto höher ist die Chance auf einen guten Heilungsprozess.

BU Abschluss trotz Muttermalen

Versicherungen erfahren spätestens von potenziell gefährlichen Muttermalen, wenn der Antragsteller einen Arzt aufgesucht hat. Meist müssen sämtliche Arztbesuche, die in den abgefragten Zeitraum fallen, gegenüber der Versicherung angegeben werden. Hält der Antragsteller körperliche Beschwerden – wie beispielsweise die Veränderung von Muttermalen – bewusst zurück, kann dies im Leistungsfall zu großen Problemen führen. Erkrankt die versicherte Person später an Hautkrebs und will die Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung beziehen, wird der Antragsteller erneut genauestens geprüft. Stellt sich dann raus, dass die Veränderung oder ärztliche Begutachtung von Muttermalen nicht angegeben wurde, kann die Versicherungen die Zahlungen stoppen und sogar rückwirkend zurückfordern.

Gutartige Muttermale, von denen laut einer ärztlichen Untersuchung kein erhöhtes Hautkrebsrisiko ausgeht, werden den Vertragsabschluss nicht negativ beeinflussen. Der Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung sollte zur Normalannahme möglich sein.
Wenn der Arzt bösartige Muttermale feststellen konnte, muss die Ursache hinter dem Muttermal geklärt werden. Dafür werden kleine Hautproben entnommen und analysiert. Stellt sich raus, dass der Betroffene bereits an Hautkrebs erkrankt ist, ist die Art entscheidend für den Versicherungsabschluss. Hier erfahren Sie, wie weißer Hautkrebs von den Versicherern eingeschätzt wird.

Anonymisierte Risikovoranfragen und Sonderaktionen

Um den abgefragten Zeitraum der Gesundheitsprüfung zu reduzieren, können Interessenten Sonderaktionen nutzen. Diese sollen den Vertragsabschluss für bestimmte Personengruppen erleichtern und attraktiver gestalten. Sonderaktionen sind immer befristet und häufig für spezielle Zielgruppen entwickelt worden. Hier finden Sie einen Überblick über aktuelle Sonderaktionen.

Damit Interessenten die Einschätzung unterschiedlicher Versicherungen miteinander vergleichen können, können anonymisierte Risikovoranfragen erstellt werden. Diese stellen einen anonymisierten Antrag dar, auf welchen die Versicherung mit einem unverbindlichen Angebot für eine Berufsunfähigkeitsversicherung antwortet. So können verschiedene Versicherungen verglichen werden, ohne dass personenbezogene Daten preisgegeben werden.

Bei der Erstellung von anonymisierten Risikovoranfragen sollte professionelle Hilfe beansprucht werden, um keine Rückschlüsse auf die eigene Person zuzulassen. Wir unterstützen Sie kostenlos und erstellen Ihre anonymisierten Risikovoranfragen.