Egal ob durch eine Krankheit oder einen plötzlichen Unfall: Das Risiko einer Berufsunfähigkeit steht für jeden Arbeitnehmer im Raum. Innerhalb von kürzester Zeit kann sich so das gewohnte Leben völlig verändern und der eigentliche Beruf womöglich nicht mehr ausgeübt werden. In so einer Situation müssen Betroffene nicht nur mit der Krankheit oder den Folgen eines Unfalls zurechtkommen, sie müssen sich gleichzeitig auf die veränderte Lebenssituation einstellen. Im Falle einer Berufsunfähigkeit bricht das gewohnte Einkommen weg und die gesetzlichen Hilfsleistungen können den finanziellen Lebensstandard der Betroffenen meist nicht ausreichend auffangen. Das fehlende Einkommen stellt besonders dann ein großes Problem dar, wenn der Betroffene eine eigene Familie hat und diese auf regelmäßiges Einkommen angewiesen ist.

Um dem Risiko von finanziellen Einbrüchen durch eine Berufsunfähigkeit vorzubeugen, ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ratsam. Die Versicherung zahlt im Leistungsfall eine vorher festgelegte monatliche Berufsunfähigkeitsrente an den Versicherungsnehmer, der so das fehlende Einkommen ausgleichen kann. So kann der Betroffene nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Partner und seine Familie absichern. Allerdings ist nicht jedem Interessenten der Zugang zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu den gleichen Konditionen möglich. Die Versicherungen prüfen vor Vertragsabschluss das Berufsunfähigkeitsrisiko jedes Interessenten. Dieses wird aus dem Gesundheitszustand, dem ausgeübten Beruf sowie Freizeitaktivitäten ermittelt. Erkrankungen und gefährliche Berufe oder Hobbys führen zu einer erhöhten Risikoeinschätzung seitens der Versicherung und führen häufig zu Ausschlussklauseln oder Beitragszuschlägen. In besonders schweren Fällen kann es sogar dazu kommen, dass der Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung gänzlich abgelehnt wird. Dies gilt es allerdings zu vermeiden, um bei zukünftigen Anträgen nicht Gefahr zu laufen, erneut abgelehnt zu werden. Unser Praxisbeispiel zeigt, wie wir einer Mandantin trotz Hashimoto (Schilddrüsenunterfunktion) und Belastungsasthma eine Berufsunfähigkeitsversicherung vermitteln konnten.

Vorerkrankungen können zur Antragsablehnung führen

Vorerkrankungen erhöhen pauschal das Risiko, berufsunfähig zu werden. Je mehr Einfluss die Krankheit auf das Leben des Betroffenen hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die damit einhergehenden Symptome und Auswirkungen das Ausüben des gewohnten Berufs verhindern. In unserem Praxisbeispiel geht es um die 29-jährige Frau B., die als Junior Data Analyst arbeitet. Da ihr Beruf überwiegend im Büro stattfindet und von diesem Ort ein geringes Unfallrisiko ausgeht, spielt ihr Arbeitsleben für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung eine untergeordnete Rolle. Deutlich negativer fällt allerdings ihr Gesundheitszustand in die Bewertung: Frau B. leidet unter Hashimoto und Belastungsasthma.

Bei einer Hashimoto-Thyreoditis ist die Schilddrüse des Betroffenen chronisch entzündet und schüttet in Folge dessen häufig nicht genügend Hormone aus, weshalb es im Verlauf der Krankheit zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen kann. Die Ursache für eine Hashimoto-Thyreoditis ist eine Autoimmunreaktion. Gegen die Schilddrüsenunterfunktion können Medikamente eingenommen werden, die den Betroffenen in der Regel ein symptomfreies Leben ermöglichen. Gegen die chronische Entzündung der Schilddrüse gibt es allerdings keine Heilung. Frau B. leidet unter einer leichten Schilddrüsenunterfunktion. Schilddrüsenüber- oder unterfunktionen führen, solange sie medikamentös behandelt werden und keine weiteren Folgeschäden verursachen, in der Regel nicht zu einer erhöhten Risikoeinschätzung seitens der Versicherung. Interessenten, die unter einer Erkrankung der Schilddrüse leiden, müssen allerdings einen zusätzlichen Fragebogen beantworten.

Neben der Schilddrüsenunterfunktion leidet Frau B. allerdings zusätzlich unter Belastungsasthma. Dies kann dazu führen, dass Betroffene bei sportlichen Aktivitäten plötzlich Luftnot bekommen oder kurzatmig werden. Die Symptome verschwinden nach einigen Minuten und treten nur bei einem Asthma-Anfall auf. Um die Atemwege zu weiten und die Luftzufuhr zu erleichtern, benutzen Betroffene in der Regel ein Asthmaspray. Asthma sorgt oft für ein erhöhtes Risiko seitens der Versicherung und wird häufig mit Risikozuschlägen oder Ausschlussklauseln bewertet, da Folgeerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können.

Grafik: Asthma in Deutschland

Knapp acht Prozent der Frauen und mehr als drei Prozent der Männer im Alter von 18 bis 29 in Deutschland leidet unter Asthma bronchiale. Frauen erkranken verglichen mit Männern häufiger an der Atemwegserkrankung. Quelle: Statista.

Für Frau B. stellt die Kombination aus Hashimoto beziehungsweise Schilddrüsenunterfunktion und Belastungsasthma ein deutlich erhöhtes Risiko dar. Schnell merkte unsere Mandantin, dass sie sich mit ihrem Gesundheitszustand voraussichtlich auf Ausschlussklauseln einstellen musste, die beispielsweise Folgeerkrankungen vom Versicherungsschutz ausschließen würden. Aus diesem Grund nahm sie Kontakt zu uns auf.

Wie gelang der Abschluss für Frau B.?

Frau B.‘s Gesundheitszustand legt nah, dass der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung voraussichtlich nicht zu normalen Konditionen möglich sein wird. Zwar übt sie einen vergleichsweise ungefährlichen Beruf aus, raucht nicht und geht in ihrer Freizeit keinen gefährlichen Hobbys nach, allerdings führt die Kombination der beiden Erkrankungen zu einem erhöhten Berufsunfähigkeitsrisiko.

Um eine Versicherung abzuschließen, die keine Ausschlussklauseln aufgrund von Frau B.s Gesundheitszustand aufstellen würde, boten wir ihr eine Sonderaktion an. Die Sonderaktion führte dazu, dass Frau B. die beiden Vorerkrankungen gegenüber der Versicherung nicht angeben musste und diese daher vom Versicherer auch nicht negativ berücksichtigt werden konnten. Daher erhielt Frau B. letztendlich eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne die befürchtete Ausschlussklausel.

Sonderaktionen

Sonderaktionen können oft der einzige Weg für Interessenten sein, eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Einschränkungen abzuschließen. Egal ob Vorerkrankungen, das Gewicht oder gefährliche Hobbys den Abschluss erschweren könnten, Sonderaktionen sorgen dafür, dass Versicherungen auf bestimmte Fragen verzichten. Nicht jede Sonderaktion ist für jeden Interessenten gleichermaßen geeignet, da immer die individuelle Situation für die Nutzung einer Sonderaktion relevant ist. Hier erhalten Sie einen Überblick über aktuelle Sonderaktionen. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf, falls Sie weiterführende Fragen zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung haben oder Sie selber eine entsprechende Versicherung abschließen möchten. Wir beraten Sie kostenfrei und unverbindlich.