Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine gute Alternative, um sich gegen die finanziellen Risiken abzusichern, die durch eine Berufsunfähigkeit entstehen können. Dabei gilt es zu beachten, dass keine Berufsgruppe vollständig vor dem Risiko, berufsunfähig zu werden, geschützt ist und in Berufen mit einem geringen Anteil an körperlicher Arbeit auch psychische Erkrankungen durch Stress oder Druck zu einer Berufsunfähigkeit führen können. Auch ein junges Alter schützt nicht vor einer Berufsunfähigkeit, da neben Erkrankungen auch Unfälle dazu führen können, dass der gewohnte Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt im Leistungsfall eine monatliche Rente an die betroffene Person und fängt so die Einkommensbrüche zuverlässig ab. Im Regelfall erhalten Arbeitnehmer auch eine Rente durch die Gesetzliche Erwerbsminderungsrente, diese fällt allerdings häufig sehr gering aus und kann das gewohnte Lebensniveau nicht aufrecht erhalten.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann allerdings nicht von jedem Menschen zu den gleichen Bedingungen abgeschlossen werden. Die Versicherungen prüfen vor Vertragsabschluss nicht nur die Gesundheit der zu versichernden Person, sondern auch die Ausübung potenziell gefährlicher Freizeitaktivitäten. Mithilfe dieser Angaben kann die Versicherung einschätzen, ob das Risiko einer Berufsunfähigkeit durch Krankheiten oder Hobbys erhöht ist. Um dieses Risiko auszugleichen, werden Risikozuschläge erhoben, die die zu zahlenden monatlichen Beiträge erhöhen. Eine weitere Reaktion der Versicherung können Ausschlussklauseln sein. Diese schließen bestimmte Umstände vom Versicherungsschutz aus. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie die Versicherungen Verspannungen in der Gesundheitsprüfung bewerten.

Krankheitsbild bei Nackenschmerzen

Die häufigste Lokalisierung von Verspannung befindet sich im Hals. Fast jeder hat sich schon einmal „den Hals verrenkt“ oder hat durch eine falsche Bewegung Schmerzen ausgelöst. Auch starker Wind kann zu Verrenkungen im Nacken führen. Die gute Nachricht: Meist verfliegen die Schmerzen von alleine oder Wärmepflaster ermöglichen eine schnelle Schmerzlinderung. Diese Art von Verspannungen werden als akute Nackenschmerzen eingestuft.

Anders sieht es aus, wenn die Schmerzen keine ersichtliche Ursache haben, denn auch Schäden der Wirbelsäule können zu Schmerzen führen. Krankheiten wie Arthrose, Bandscheibenvorfälle, Osteoporose, Tumore, Skoliose und rheumatische Erkrankungen können ebenfalls Verspannungen im Nackenbereich auslösen und müssen dringend ärztlich behandelt werden. Die Schmerzen können in den Rücken oder in den Kopf ausstrahlen und den Alltag der Betroffenen daher stark einschränken. Mit körperlichen Untersuchungen oder bildgebenden Verfahren versuchen die Ärzte, die Ursache der Schmerzen festzustellen. Bestehen die Schmerzen länger als zwölf Wochen, wird von chronischen Nackenschmerzen gesprochen. Werden diese nicht behandelt, können irreparable Folgeschäden entstehen.

Grafik: Krankenhausaufenthalte Osteoporose

Jedes Jahr müssen rund 102.000 Menschen deutschlandweit aufgrund von verschiedenen Formen von Osteoporosen im Krankenhaus behandelt werden. Osteoporosen können Auslöser für Nackenschmerzen und Verspannungen sein. Quelle: GBE-Bund.

BU-Abschluss trotz Verspannungen

Akute Nackenschmerzen, die nach wenigen Tagen von selbst verschwinden, sollten den Vertragsabschluss bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung nicht beeinflussen. Der Vertragsabschluss sollte zur Normalannahme möglich sein. Es ist empfehlenswert, mit der Antragstellung zu warten, bis die Verspannungen und die damit einhergehenden Schmerzen abgeklungen sind. Ansonsten müssen sie möglicherweise in der Gesundheitsprüfung angegeben werden und die Versicherungen wollen gegebenenfalls mehr über die Schmerzen erfahren.

Leiden Interessenten unter chronischen Nackenschmerzen, ist sowohl die Ursache als auch das Ausmaß der Verspannungen ausschlaggebend für die Einschätzung der Versicherungen. Interessenten werden neben der standardisierten Gesundheitsprüfung weitere Fragen beantworten müssen, die sich auf den Hals/Nackenbereich und auf die Wirbelsäule und den Rücken beziehen können.

Fragen, die aufgrund von Nackenverspannungen beantwortet werden müssen:

  1. Was war/ist die Ursache der Beschwerden?
  2. Waren Sie wegen der Beschwerden arbeitsunfähig bzw. nicht in der Lage, Ihre übliche Tätigkeit auszuüben?
  3. Wie häufig sind die Beschwerden aufgetreten?
  4. Wie lange haben die Beschwerden angedauert?
  5. Wann traten die Beschwerden zuletzt auf?
  6. Wurde eine Röntgenuntersuchung/MRT durchgeführt?

Sorgen die Verspannungen immer wieder für Beschwerden oder haben sie dazu geführt, dass die Interessenten eine Zeit lang arbeitsunfähig waren, wird die Versicherung die Erkrankung negativ in die Vertragsgestaltung einfließen lassen, da das Risiko einer Berufsunfähigkeit deutlich erhöht ist. Eine typische Reaktion der Versicherung wäre das Aufstellen einer Ausschlussklausel, die Minderbelastbarkeit sowie Bewegungsstörungen und neurologische bedingte Symptome der betroffenen Bereiche (Nacken, Hals, Wirbelsäule) vom Versicherungsschutz ausschließt. Weiterhin in den Versicherungsschutz eingeschlossen sein sollten: Tumorerkrankungen, Tuberkulose und vergleichbare spezifische Infektionen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sowie die Folgen neu hinzugetretener Frakturschäden im betroffenen Bereich.

Anonymisierte Risikovoranfragen und Sonderaktionen

Es gibt einige Möglichkeiten, um den Versicherungsabschluss aufseiten der Antragsteller attraktiver zu machen. Dazu zählen beispielsweise Sonderaktionen, die verschiedene Versicherungen für einen bestimmten Zeitraum anbieten. Sonderaktionen bieten meist einer speziellen Zielgruppe gewisse Vorteile bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Dazu zählen beispielsweise eine erhöhte Rente im Leistungsfall oder eine Reduzierung der Gesundheitsfragen. Zielgruppen können unter anderem bestimmte Berufsgruppen oder Personen mit einem gewissen Alter sein. Sonderaktionen lohnen sich vor allem dann, wenn sie dazu führen, dass gewisse Erkrankungen gegenüber der Versicherung nicht angegeben werden müssen. Dann kann ein Vertragsabschluss gegebenenfalls trotz gesundheitlicher Einschränkungen zur Normalannahme erfolgen.

Um im breiten Angebot der Versicherungen die eine ausfindig zu machen, die für die individuelle Situation die besten Konditionen bietet, können Interessenten anonymisierte Risikovoranfragen nutzen. Diese stellen einen Antrag dar, welcher ohne personenbezogene Daten an die Versicherungen geschickt wird. Die Versicherungen prüfen daraufhin die Angaben und schicken den Interessenten ein unverbindliches Angebot über eine Berufsunfähigkeit zu. So können verschiedene Angebote miteinander verglichen werden, ohne dass eine Eintragung in die Sonderwagnisdatei erfolgen kann. Die Anonymität ist hierbei besonders wichtig, um die Antragsstellung bei anderen Versicherungen nicht zu erschweren.

Es ist empfehlenswert, professionelle Beratung vor Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung hinzuzuziehen, um keine Fehler bei der Erstellung der anonymisierten Risikovoranfragen zu machen. Wir beraten Sie ohne zusätzliche Kosten und helfen Ihnen auf dem Weg zu Ihrer idealen Berufsunfähigkeitsversicherung.