Es ist in so gut wie jedem Beruf sinnvoll, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, um Einkommensverlusten aufgrund einer Berufsunfähigkeit vorzubeugen. Unabhängig vom Anteil der körperlichen Arbeit sind auch Berufe betroffen, die vorrangig aus dem Büro ausgeübt werden. Unfälle können sich auch in der Freizeit ereignen und Faktoren wie Stress können in jedem Berufsfeld zu psychischen Erkrankungen führen. Werden Betroffene berufsunfähig und haben keine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, erhalten sie im Regelfall die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Diese reicht allerdings selten aus, um den Einkommensverlust zufriedenstellend auszugleichen und die Betroffenen können finanzielle Probleme bekommen. Gegen dieses Risiko sichert die Berufsunfähigkeitsversicherung ab, da sie im Leistungsfall eine monatliche Rente an die versicherte Person zahlt und so das Existenzniveau absichert.
Interessenten können allerdings nicht immer ohne Hindernisse eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Jede Versicherung prüft vor Vertragsabschluss den Interessenten auf verschiedene Krankheiten oder die Ausübung potenziell gefährlicher Freizeitaktivitäten. Dafür müssen von den Interessenten verschiedene Fragebogen ausgefüllt werden, die den Gesundheitszustand und das Freizeitverhalten widerspiegeln. So werden Interessenten, die an einer Krankheit leiden oder risikoreichen Hobbys nachgehen, von der Versicherung als risikoreich eingestuft, da das Risiko, berufsunfähig zu werden, theoretisch größer ist als bei gesunden Personen ohne risikoreiche Hobbys. Diese Einschätzung kann dazu führen, dass die zu zahlenden Beiträge durch Risikozuschläge erhöht werden oder die Versicherung gewisse Ausschlussklauseln aufstellt. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Versicherungen bei einem Vertragsabschluss eine Fettstoffwechselstörung bewerten.
Inhalt
Krankheitsbild bei einer Fettstoffwechselstörung
Liegen die Blutfettwerte einer Person deutlich über oder unter den Durchschnittswerten, liegt häufig eine Fettstoffwechselstörung vor. Meist ist der Cholesterinwert oder der Triglyzerdspiegel erhöht und weist auf die Krankheit hin. Diagnostiziert wird eine Fettstoffwechselstörung häufig erst sehr spät, da Betroffene kaum Beschwerden haben. Erst wenn Spätfolgen wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall auftreten, wird die Krankheit erkannt.
Als Ursache für eine Fettstoffwechselstörung wird immer wieder eine ungesunde und einseitige Ernährung sowie Bewegungsmangel und Übergewicht genannt. Auch durch eine familiäre Vorbelastung kann die Krankheit ausgelöst werden.
Um gegen die Krankheit vorzugehen, sollte in jedem Fall die Ernährung umgestellt werden. Fleischprodukte sollten aufgrund der enthaltenen tierischen Fette ebenso vermieden werden wie fettreiche Milchprodukte. Zusätzlich sollten Betroffene den Bewegungsmangel durch gezielte körperliche Aktivitäten ausgleichen. So werden Kalorien verbrannt und der Blutfettspiegel sinkt. Zur Therapie können auch Medikamente herangezogen werden, welche verschiedene Wirkmechanismen haben.
BU Abschluss trotz Fettstoffwechselstörung?
Der Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung trotz einer Fettstoffwechselstörung sollte prinzipiell bei fast jeder Versicherung möglich sein. Dabei ist der individuelle Gesundheitszustand der zu versichernden Person sowie die Annahmerichtlinien der Versicherung entscheidend dafür, ob gegeben falls ein Risikozuschlag erhoben wird oder nicht. Damit die Versicherung sich ein Bild über den Gesundheitszustand machen kann, müssen neben der normalen Gesundheitsprüfung weitere Fragebögen ausgefüllt werden. Diese Fragebogen beziehen sich meist auf den Stoffwechsel. Zusätzlich werden einige ärztliche Befunde benötigt, welche die genauen Blutfettwerte über einen längeren Zeitraum dokumentieren.
Zwei Fragen sind besonders entscheidend dafür, ob ein Risikozuschlag erhoben wird oder nicht:
- Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
- Waren bei der letzten Kontrolle Ihre Blutfettwerte weiterhin erhöht?
Werden beide Fragen mit Nein beantwortet, wird ein Vertragsabschluss zur Normalannahme möglich sein. Sollten die Fragen nicht mit Nein beantwortet werden, wird voraussichtlich ein Risikozuschlag erhoben, der sich in einem Bereich von 10-25 % der normalen monatlichen Beiträge befindet. In diesem Fall ist es hilfreich, eine Versicherung zu wählen, die einen möglichst geringen Risikozuschlag verlangt. Wie Sie diese Versicherungen ausfindig machen, erklären wir im nächsten Kapitel.
Anonymisierte Risikovoranfragen erleichtern den Abschluss
Es gibt verschiedene Wege, um den Vertragsabschluss zu erleichtern. Dazu zählen beispielsweise anonymisierte Risikovoranfragen. Besonders bei Krankheiten wie einer Fettstoffwechselstörung, bei der die Versicherungen die Interessenten zwar voraussichtlich annehmen, allerdings einen unterschiedlich hohen Risikozuschlag erheben können, lohnt es sich, verschiedene Versicherungen miteinander zu vergleichen. Dafür können anonymisierte Anträge erstellt werden, die dann mitsamt des Krankheitsbilds an die Versicherungen geschickt wird. Diese erstellen dann ein unverbindliches Angebot, welches auch die Höhe des Risikozuschlags enthält. Interessenten können also die Versicherungen wählen, die keinen oder den geringsten Zuschlag erheben.
Bei der Erstellung der anonymisierten Risikovoranfragen ist es äußerst wichtig, auf die Anonymität des Antragsstellers zu achten. Sollte die Versicherung den Antrag ablehnen und Rückschlüsse auf den Namen des Interessenten schließen können, wird dieser in die Sonderwagnisdatei aufgenommen. Andere Versicherungen haben Zugriff auf diese Datei, weshalb dann auch der Vertragsabschluss auch bei weiteren Versicherungen potenziell erschwert wird. Daher ist es ratsam, für die Erstellung der anonymisierten Risikovoranfragen professionelle Beratung hinzuzuziehen. Wir leisten Ihnen diesen Service kostenlos und unterstützen Sie bis zum Abschluss Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung.