Der Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung ist sinnvoll, um im Fall einer Berufsunfähigkeit gegen mögliche Einkommensverluste abgesichert zu sein. Jeder Arbeitnehmer kann unabhängig von Alter und Beruf durch eine Krankheit oder einen Unfall berufsunfähig werden und sollte sich frühzeitig Gedanken über die dann nötige Absicherung machen. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, die berufsunfähige Arbeitnehmer in der Regel vom Staat erhalten, reicht oft nicht aus, um das gewohnte Existenzniveau aufrecht zu erhalten.

Obwohl eine Berufsunfähigkeitsversicherung für so gut wie jeden Arbeitnehmer ratsam ist, kann nicht jeder Arbeitnehmer die Versicherung ohne Probleme abschließen. Vor Vertragsabschluss prüft die Versicherung das Risiko einer möglichen Berufsunfähigkeit der zu versichernden Person. Dafür wird unter anderem auch eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Sollten die Interessenten unter bestimmten Vorerkrankungen leiden, die zu einer Berufsunfähigkeit oder Einschränkungen im Berufsleben führen könnten, wird der Vertragsabschluss erschwert und der Vertrag kann in besonders schweren Fällen sogar gänzlich abgelehnt werden.

Symptome und Krankheitsbild bei Durchblutungsstörungen

Durchblutungsstörungen können in unterschiedlichen Körperregionen auftreten und zeichnen sich dadurch aus, dass der Blutfluss an der betroffenen Körperstelle nicht mehr ungehindert fließen kann. Ursachen für den gestörten Blutfluss können unter anderem Blutgerinnsel oder verstopfte Blutgefäße sein. Betroffene, die unter Durchblutungsstörungen leiden, bemerken häufig Symptome wie Taubheit, blasse Haut, Schmerzen oder schlechte Wundheilung. Je nachdem, wo die Durchblutungsstörungen auftreten, kann der gestörte Blutfluss auch verschiedene Herzerkrankungen und sogar Schlaganfälle auslösen.

Grafik: Todesursachen aufgrund von Herzerkrankungen

Durchblutungsstörungen im Bereich des Herzes können zu ernsthaften Erkrankungen führen, welche tödlich enden können. Die oben gezeigten Krankheiten sind die Krankheiten im Bereich des Herzes, die prozentual am häufigsten zum Tod führen und durch Durchblutungsstörungen begünstigt werden. Ungefähr 8,4% der Männer und 7,2% der Frauen, die an einer Herzerkrankung gestorben sind, starben an einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels.  Quelle: Destatis.

Ein akut auftretender Verschluss eines Blutgefäßes kann lebensgefährlich werden und benötigt eine sofortige Behandlung. Meist wird das Gefäß mithilfe einer Operation gedehnt oder entfernt. Es ist auch möglich, medikamentös gegen das Blutgerinnsel vorzugehen und dieses so aufzulösen. In schlimmen Fällen kann es nötig werden, das betroffene Körperteil zu amputieren, um weitere Erkrankungen zu vermeiden.

Gezielte Therapiemöglichkeiten wie eine Bewegungstherapie fördert die Durchblutung und kann dafür sorgen, dass die Durchblutungsstörungen abnehmen. Risikofaktoren, die Durchblutungsstörungen fördern, sind unter anderem Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht und eine ungesunde Ernährung.

Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Durchblutungsstörungen

Ob der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Durchblutungsstörungen möglich ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dabei ist vor allem ausschlaggebend, an welchen Körperregionen die Durchblutungsstörungen auftreten. Es ist kaum möglich, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, wenn die Durchblutungsstörungen im Bereich des Herzens oder des Gehirns auftreten. Das Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, ist für die Versicherung zu hoch, weshalb der Antrag auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung in diesem Fall so gut wie immer abgelehnt wird.

Mehr Chancen auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben die Interessenten, deren Durchblutungsstörungen an weniger gefährlichen Körperstellen auftreten. Damit die Versicherung das Risiko einer Berufsunfähigkeit einschätzen kann, müssen neben den standardisierten Gesundheitsfragen weitere, spezifische Fragen beantwortet werden. Diese beziehen sich auf die Auswirkungen und die Symptomatik der Durchblutungsstörungen. Zusätzlich fordert die Versicherung gewisse ärztliche Berichte und Untersuchungsunterlagen ein. Mithilfe von diesen Informationen entscheidet die Versicherung dann ob und zu welchen Bedingungen ein Vertragsabschluss zustande kommen kann.

Interessenten einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit Durchblutungsstörungen sollten sich in jedem Fall darauf einstellen, dass ihre Berufsunfähigkeitsversicherung nur mit gewissen Risikozuschlägen abgeschlossen werden kann. So versucht die Versicherung, das erhöhte Risiko einer Berufsunfähigkeit mit erhöhten Beiträgen auszugleichen.

BU-Abschluss mithilfe von anonymisierten Risikovoranfragen

Hilfreich ist es, verschiedene Versicherungen miteinander zu vergleichen, da die Einschätzung des individuellen Gesundheitszustand und die Höhe des Risikozuschlags je nach Versicherung variieren können. Um die verschiedenen Einschätzungen der Versicherungen in Erfahrung zu bringen, sollten anonymisierte Risikovoranfragen erstellt werden. Diese übermitteln den Gesundheitszustand des Interessenten ohne personenbezogene Daten an die Versicherung. Diese gibt daraufhin eine Auskunft darüber, ob ein Vertragsabschluss zustande kommen kann und mit welchen Risikozuschlägen zu rechnen ist. Sollte die Versicherung den Antrag ablehnen, ergeben sich keine Nachteile für den Antragssteller, da die Versicherung keinen Zugriff auf den Namen der Person hat.

Die Erstellung anonymisierte Risikovoranfragen kann für Privatpersonen schwer werden, da kein Rückschluss auf die eigene Person möglich sein sollte. Um die Anonymität zu wahren, sollten Sie professionelle Beratung hinzuziehen. Wir bieten Ihnen kostenlos an, Ihre Risikovoranfragen anonymisiert an die Versicherungen zu senden und unterstützen Sie bis zum Abschluss Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung.