Psychische Erkrankungen sind die häufigsten Gründe für eine Berufsunfähigkeit, welche das Wegbrechen des monatlichen Lohns zur Folge hat. Diese Situation fordert daher unbedingt eine private Vorsorge wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung, da die gesetzliche Erwerbsminderungsrente in der Regel nicht zur Sicherung des Lebensunterhalts ausreicht. Eine Vorerkrankung wie eine Angststörung erschwert zwar den Versicherungsabschluss, ist aber mit der richtigen Vorgehensweise dennoch prinzipiell möglich.

Was eine Angststörung ist und welche Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten es gibt

Die Angst um den Arbeitsplatz in Krisenzeiten oder um die Kinder, wenn sie das erste Mal allein in den Urlaub fahren, ist vielen bekannt. Eine generalisierte Angststörung kann jedoch völlig ohne Anzeichen für eine Gefahr in jedem alltäglichen Moment auftreten. Außerdem verhält sich die Angst äußerst einnehmend und kann von Betroffenen kaum bis gar nicht kontrolliert werden. Sie finden dann oftmals keinen Weg aus ihrem Gedankenkreis, der sich beispielsweise um Themen wie mögliche Erkrankungen oder Unfälle nahestehender Menschen dreht.

Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes leiden rund 15 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben unter einer Angststörung.

Typische Symptome einer Angststörung

Das ständige Gefühl der Sorge und Anspannung erfordert enorm viel Aufmerksamkeit des Betroffenen und stellt daher eine extreme Beeinträchtigung dar. Die Diagnose wird in der Regel dann gestellt, wenn der Angstzustand mindestens 6 Monate anhält und folgende physische und psychische Symptome vorliegen:

  • übermäßiges Herzklopfen im Ruhezustand
  • Schweißausbrüche
  • Magenkribbeln
  • Schwindelgefühl
  • Angst, verrückt zu werden
  • Angst vor dem Tod
  • Muskelverspannungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Reizbarkeit
  • Einschlafstörungen/Schlafstörungen
Grafik: Angststörungen in Deutschland

Rund 15 Prozent der Deutschen leiden einmal in ihrem Leben an einer Angststörungen. Häufig treten Angststörungen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren auf. Quelle: GBE-Bund.

Mögliche Ursachen einer Angststörung

Die Entstehung einer generalisierten Angststörung ist zum einen auf mögliche genetische Vererbungen und zum anderen auf prägende Erlebnisse und Traumata wie Verluste oder andauernde Lebenskrisen zurückzuführen. Nicht selten tauchen mit der generalisierten Angststörung auch weitere psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen auf. Daher ist es äußerst wichtig, frühestmöglich professionelle Hilfe aufzusuchen.

Behandlungsmöglichkeiten bei einer Angststörung

Die ärztliche Behandlung ist bei einer Angststörung immer individuell. Ob Psychotherapie, Entspannungstechniken, Medikamente oder Selbsthilfegruppen: Entscheidend ist, dass man seine Angststörung angeht und den Willen hat, an ihr zu arbeiten. Denn je mehr Zeit verstreicht, desto schwieriger gestaltet sich der Weg heraus.

Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung und wozu dient sie?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung springt immer dann ein, wenn es aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung nicht mehr möglich ist, seiner Arbeit nachzugehen, und infolgedessen das Einkommen wegfällt.

Im Gegensatz zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente misst eine Berufsunfähigkeitsversicherung die Erwerbsfähigkeit allein innerhalb des bisherigen Berufs des Betroffenen. Ist ein Arbeiten im bisherigen Beruf nicht mehr möglich, leistet also die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente kommt es hingegen auf das Maß der generellen Erwerbsfähigkeit an. Der bisherige Beruf spielt keine Rolle. Die folgende Tabelle zeigt, welchen Rentenanspruch Betroffene bei welcher täglichen Erwerbsfähigkeit haben.

Tägliche Erwerbsfähigkeit Erwerbsminderungsrentenanspruch
höchstens 3 Stunden volle Rente
3 bis 6 Stunden halbe Rente (Ausnahme Arbeitslosigkeit, dann volle Rente)
mindestens 6 Stunden keine Rente

Ein Beispiel aus der Praxis soll an dieser Stelle die Wichtigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung verdeutlichen:

Erwerbsminderungsrente deckt Lebensunterhalt eines berufsunfähigen Technikers nicht

Herr L. arbeitet als Techniker in einem Unternehmen, das große Industriebatterien herstellt. Während seiner Schicht erleidet er bei einem Unfall eines Tages einen Wirbelsäulenanbruch und fällt schlagartig aus. Nach ärztlicher Untersuchung darf Herr L. von nun an keine schwere körperliche Arbeit mehr verrichten. Doch da ein unvermeidbarer Bestandteil seiner Arbeit das Heben von schweren Materialien ist, kann Herr L. nicht länger in seinem Beruf arbeiten und wird somit berufsunfähig.

Nachdem er zwei Jahre Krankengeld erhielt, beantragt er die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Nach eingehender Prüfung wird seine Erwerbsfähigkeit auf 50 % eingeschätzt, sodass er auch nur die halbe Erwerbsminderungsrente erhält. In seinem Fall – bei einem ursprünglichen Bruttogehalt von 3 300 Euro – ergibt sich eine monatliche Rente von 479 Euro. Herr L. steht ohne private Vorsorge da und muss nun trotz der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente um die Sicherstellung seines Lebensunterhaltes bangen. Mit einer privaten Vorsorge wie einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann genau diese Situation vermieden werden.

Warum ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung bei einer Vorerkrankung schwerer?

Gesundheitlich unvorbelastete Menschen haben es in der Regel einfacher, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen als Menschen mit einer Vorerkrankung. Versicherer stufen nämlich das Risiko, berufsunfähig zu werden, bei einer Vorerkrankung höher ein. Um das erhöhte Risiko zu kompensieren, verlangen sie dann höhere Versicherungsbeiträge und/oder einen Risikozuschlag. In schwerwiegenden Fällen können Versicherer den Versicherungsschutz auch verwehren, da sie zu diesem nicht verpflichtet sind.

Gerade bei psychischen Erkrankungen wie einer generalisierten Angststörung kommt es deshalb darauf an, ob die Krankheit in der Vergangenheit liegt oder akut besteht und wie lange sie andauerte bzw. andauert. Allgemein gilt die Regel: je umfangreicher und schwerwiegender die Krankengeschichte, desto höher die Beitragszahlungen.

Prinzipiell ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung aber auch trotz einer Angststörung möglich. Wir sind auf Versicherungsabschlüsse bei Vorerkrankungen spezialisiert und unterstützen Sie gern! Nehmen Sie gerne kostenlos und unverbindlich Kontakt auf.

Unser Vorgehen bei Vorerkrankungen wie einer Angststörung

Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz einer Vorerkrankung gewünscht, gehen wir wie folgt vor, um möglichst einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen.

1. Fragebogen ausfüllen

Bei psychischen Erkrankungen entscheiden viele Faktoren über den Erfolg des Abschlusses einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Daher ist es für uns wichtig, zunächst alle gesundheitsrelevanten Daten mithilfe eines Fragebogens zu ermitteln. Mögliche Fragen bei einer Angststörung im Rahmen dieser sogenannten Gesundheitsprüfung können sein:

  • Haben Sie noch Beschwerden oder befinden Sie sich noch in ärztlicher und/oder psychotherapeutischer Behandlung?
  • Wurden Sie stationär behandelt oder haben Sie einen Suizidversuch unternommen?
  • Wie lange waren Sie insgesamt arbeitsunfähig?
  • Wo liegen die Ursachen der Beschwerden?
  • Wie lautete die ärztliche Diagnose?
  • Wie häufig traten die psychischen Episoden (bisher) auf?

2. Versicherungsbedarf ermitteln

Um die Höhe der monatlichen Rente festzulegen, die Ihnen im Falle einer Berufsunfähigkeit ausgezahlt werden soll, ist es wichtig, Ihren Versicherungsbedarf zu ermitteln, sodass Sie im Versicherungsfall ausreichend abgesichert sind.

3. Risikovoranfrage stellen

Die per Fragebogen erhobenen Daten werden in diesem Schritt anonymisiert und an verschiedene Versicherer im Rahmen einer Risikovoranfrage geschickt. Auf diese Weise läuft der Vorgang nicht als offizieller Antrag, sodass auch keine Ablehnung erfolgen kann. Diese würde einen Eintrag in das Sonderwagnisregister der Versicherer nach sich ziehen und somit die Erfolgsaussichten bei jeder weiteren Antragstellung zusätzlich verringern.

4. Angebote vergleichen

Auf Basis der Risikovoranfrage können die angeschriebenen Versicherer prüfen, ob sie Versicherungsschutz gewähren würden. Ist dies der Fall, lassen sie uns ein unverbindliches Angebot zukommen. Diese Angebote stellen wir Ihnen bereit, sodass Sie sich in Ruhe ein Bild machen und die am besten zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passende Berufsunfähigkeitsversicherung auswählen können.

5. Offizielle Antragstellung

Sobald Sie sich für eines der Angebote entschieden haben, übernehmen wir die Antragstellung gerne für Sie und sind für den Versicherer im Rahmen des Versicherungsabschlusses und, falls von Ihnen gewünscht, auch darüber hinaus der erste Ansprechpartner bei Rückfragen.

Hier finden Sie einen Wegweiser, der den Weg zur Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung vollständig abbildet.

Unsere Leistungen sind kostenfrei für Sie!

Durch unsere Leistungen entstehen Ihnen keinerlei zusätzliche Kosten. Möglich ist uns dies durch eine Courtage des Versicherers, die wir für die vermittelte Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten. So zahlen Sie lediglich die reinen Beitragskosten im Rahmen Ihres Versicherungsvertrags.