Nicht nur in körperlich anstrengenden Berufen existiert die Gefahr einer Berufsunfähigkeit. Jeder Berufstätige sollte sich mit diesem Szenario auseinandersetzen und sich mit den Absicherungsmöglichkeiten wie einer Berufsunfähigkeitsversicherung auseinandersetzen. Für Menschen mit Vorerkrankungen gestaltet sich der Abschluss einer solchen Versicherung häufig problematischer, ist aber prinzipiell möglich.
Berufsunfähigkeitsversicherung und Adipositas
Adipositas ist sowohl in Deutschland als auch weltweit eine sehr verbreitete Krankheit. Sie bezeichnet ein starkes Übergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30, das sich schädlich auf die Gesundheit des Betroffenen auswirken kann.
BMI-Wert | Adipositas-Grad |
---|---|
18 – 24,9 | Normalgewicht |
25 – 29,9 | Übergewicht |
30 – 34,9 | Grad I |
35 – 39,9 | Grad II |
ab 40 | Grad III |
Neben der eingeschränkten Lebensqualität birgt Adipositas aber auch ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen. Genau aus dem Grund ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung schwieriger, da mit dem Gesundheitsrisiko auch das Risiko steigt, berufsunfähig zu werden.
Ursachen und Symptome von Adipositas
Viele Ursachen können Adipositas zugrunde liegen, so zum Beispiel:
- bestimmtes Essverhalten
- Bewegungsmangel
- langsamer Stoffwechsel
- genetische Ursachen (bei ca. 40 bis 70 % der Fälle)
- epigenetische Prägung und Programmierung
- als Folgeerkrankung bestimmter Krankheiten (Schilddrüsenunterfunktion, psychische Erkrankungen etc.)
Menschen, die unter Adipositas leiden, haben oftmals mit vielen verschiedenen Symptomen zu kämpfen. Weit verbreitet sind unter anderem Gelenkverschleiß, Schlafapnoe, Krampfadern und Thrombosen sowie psychische Probleme. Daher sollten Betroffene unbedingt eine professionellen Beratung in Anspruch nehmen, um die Krankheit bestmöglich zu behandeln.
Behandlungsoptionen bei Adipositas
Je nach Ursache können verschiedene Behandlungsoptionen eine Besserung hervorrufen, mit der Adipositas überwunden werden kann. Eine übergreifende Grundlage bilden dabei jedoch eine gesunde und vor allem bewusste Ernährung und ein ausreichendes Bewegungsverhalten. Gelegentlich kann auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Liegt die Ursache beispielsweise in einer psychischen Störung, ist eine Verhaltenstherapie zu empfehlen, die das Ziel hat, gesunde Gewohnheiten zu habitualisieren und damit die bisherigen abzulösen.
Als letzter Ausweg und nur bei extremer und langanhaltender Adipositas wird in manchen Fällen eine Magenverkleinerung durchgeführt, die das Volumen des Magens minimiert und somit eine Gewichtsreduzierung bewirken soll. Zu welchem Zeitpunkt mit welchen Mitteln behandelt wird, sollte immer in Begleitung mit Ihrem Arzt entschieden werden.
Mögliche Folgeerkrankungen im Zuge einer Adipositas
Ab einem bestimmten Übergewicht ist das Gespräch mit einem Fachkundigen unbedingt notwendig, da aus Adipositas eine Reihe von Folgeerkrankungen mit hohen Risiken entstehen können. Die folgende Aufzählung stellt nur einen Ausschnitt der möglichen Erkrankungen dar:
- Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus Typ 2 oder Gicht)
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. Bluthochdruck, Schlaganfall)
- Schädigungen des Bewegungsapparates (z. B. Knie- oder Hüftarthrose)
- Erkrankungen von Organen (z. B. Niere, Leber, Galle)
- Unfruchtbarkeit oder verminderte Fruchtbarkeit
- psychische Erkrankungen (z. B. Depressionen, Angststörungen)
Achtung: Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente ersetzt keine Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hilft Ihnen dann, wenn Ihre Lohnfortzahlung aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung nicht mehr gesichert ist. Hier allein auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente zu setzen, erweist sich in vielen Fällen als nicht ausreichend und kann Betroffene vor große finanzielle Probleme stellen. Deshalb ist eine private Vorsorge in Form einer Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll.
Der Grund, warum die gesetzliche Erwerbsminderungsrente oft zu gering ausfällt, besteht in den Auszahlungsbedingungen der Rente. Nur mit einer verbleibenden Erwerbsfähigkeit von maximal 3 Stunden täglich erhält man die volle Erwerbsminderungsrente. Diejenigen, die 3 bis 6 Stunden am Tag arbeiten können, erhalten die Hälfte. Ist man mindestens 6 Stunden imstande, zu arbeiten, wird keine Rente ausgezahlt. Die Art der Tätigkeit ist dabei nicht entscheidend und muss somit nicht zwangsläufig etwas mit dem zuvor ausgeübten Beruf zu tun haben. Ein Fallbeispiel soll an dieser Stelle verdeutlichen, inwiefern die gesetzliche Erwerbsminderungsrente zu kurz greifen kann.
Auch die volle Erwerbsminderungsrente ersetzt kein Monatsgehalt
Herr M. ist als Hausmeister an einem Gymnasium angestellt und verdient dort monatlich 2.600 Euro brutto. Schon seit einiger Zeit hat der Familienvater mit starken Gelenkschmerzen aufgrund seines hohen Übergewichts zu kämpfen und ist bereits einige Male krankgeschrieben worden. Schließlich konnte Herr M. die körperliche Arbeit aufgrund von schmerzhaften Gelenkerkrankungen nicht weiter bewerkstelligen und wurde berufsunfähig.
Nach eingehender Prüfung wurde Herrn M. aufgrund seiner schwerwiegenden Erkrankung die volle Erwerbsminderungsrente zugestanden und er erhielt monatlich 754 Euro. Obwohl er zu 100 % erwerbsunfähig eingestuft wurde und somit die maximale Rente erhält, kann er mit dieser Summe unmöglich den Lebensunterhalt für sich und seine Familie sicherstellen.
Genau hierin unterscheidet sich die Berufsunfähigkeitsversicherung: Bei dieser wird Ihnen unabhängig von Ihrer verbleibenden Erwerbsfähigkeit der zuvor vereinbarte monatliche Betrag ausgezahlt, sobald Sie nicht mehr Ihrem bisher ausgeübten Beruf nachkommen können.
Adipositas macht den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung schwerer
Nicht nur die Symptome einer Adipositas können Ursachen für eine Berufsunfähigkeit sein. Auch die möglichen Folgeerkrankung, deren Eintrittswahrscheinlichkeit durch Adipositas erhöht wird, sind potenzielle Risiken für das Weiterarbeiten im Beruf und daher auch für die Berufsfähigkeit. Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung wirkt sich dieses erhöhte Gesundheitsrisiko negativ aus: Entweder wird ein höherer Versicherungsbeitrag und/oder ein Risikozuschlag verlangt oder der Antrag auf Versicherungsschutz wird sogar abgelehnt. Aus diesem Grund sollten sich Betroffene professionelle Unterstützung suchen, um die bestmöglichen Chancen auf einen erfolgreichen Versicherungsabschluss zu angemessenen Konditionen zu wahren.
Wir unterstützen Sie ohne zusätzliche Kosten
Seit über 25 Jahren vermitteln wir für unsere Mandanten bedarfsgerechte Berufsunfähigkeitsversicherungen und haben uns in dieser Zeit auf den Versicherungsabschluss trotz Vorerkrankungen spezialisiert. Gern unterstützen wir auch Sie in Ihrem Bestreben, sich adäquat gegen das Risiko Berufsfähigkeit abzusichern. Für unsere Leistungen rund um die Versicherungsvermittlung entstehen Ihnen keinerlei zusätzliche Kosten, da wir bei erfolgreichem Versicherungsabschluss eine Courtage vom Versicherer als Aufwandsentschädigung erhalten.
Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Adipositas: So gehen wir für einen erfolgreichen Abschluss vor
Um eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Adipositas möglichst erfolgreich abzuschließen, gehen wir wie folgt vor:
- Gesundheitsfragen beantworten: Um ein Gesamtbild Ihres gesundheitlichen Zustands zu erhalten, müssen Sie zunächst einen Fragebogen ausfüllen. Diese Gesundheitsfragen sollten unbedingt vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet werden. Sollte sich im Versicherungsfall herausstellen, dass Falschangaben gemacht wurden, kann es passieren, dass der Versicherer nur zum Teil oder gar nicht leistet.
- Versicherungsbedarf ermitteln: Als Nächstes klären wir zusammen mit Ihnen den eigentlichen Versicherungsbedarf. Hier spielt die Höhe der gewünschten Berufsunfähigkeitsrente eine besonders große Rolle.
- Risikovoranfrage stellen: Alle Sie betreffenden Daten werden nun anonymisiert an verschiedene Versicherer im Rahmen einer Risikovoranfrage geschickt. Dies hat den Vorteil, dass eine Antragsablehnung vermieden wird. Einem Eintrag in das Sonderwagnisregister der Versicherer, welcher in Regel nach einer Antragsablehnung erfolgt, gehen wir dabei ebenso aus dem Weg.
- Angebote vergleichen: Diejenigen Versicherer, die bereit sind, Sie zu versichern, lassen uns ein unverbindliches Angebot zukommen. Alle eingegangenen Angebote stellen wir Ihnen für eine genaue Prüfung selbstverständlich zur Verfügung.
- Versicherungsantrag offiziell stellen: Um die Berufsunfähigkeitsversicherung final abzuschließen, stellen wir den offiziellen Antrag und sind auch darüber hinaus bei Fragen der erste Ansprechpartner für den Versicherer.
Mit diesem Vorgehen unterstützen wir auch Sie gern beim Abschluss Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung – und das vollkommen kostenfrei. Wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren.